Session 2010 / 2011

Die alten Weiber machten Party

Wenn die Rollflitzer herausgeputzt und die Rollatoren geschmückt werden, dann ist es wieder so weit. Dort wo die wirklich alten Weiber den Altweiber-Donnerstag angingen krachte es wieder im Saal. Kaffee und Kuchen zur Einstimmung und närrische Liedchen auf den Lippen so trafen sich die SeniorInnen im Senioren-Wohnpark Industriestraße um 14:11 Uhr.

Die Schlossturmgarde sorgte für ein umfassendes närrisches Programm mit Musik, Schunkeln, Tanzeinlagen und Gesang. Und wenn gesungen wurde, dann bebte nicht selten der Saal, denn hier kannte ein jeder jedes Karnevalslied. Da wurde aus voller Kehle geschmettert.

Ein wenig schwierig ist oft bei solchen Sitzungen die Bütt. Schließlich sind die Ohren nicht mehr immer so funktional, oder man weiß nicht, wie werden zweideutige Witze noch aufgenommen. Der Bauchredner Tom mit seiner Magicbox aus der Westernstadt Pullman City im Harz kannte diese Fragen wohl nicht. Er landete mit seiner närrischen Einlage einen Volltreffer nach dem Anderen und die SeniorInnen lachten aus vollem Herzen. Selbst ich, der nach einer so langen Session glaubt schon alles gehört zu haben, habe mich zeitweise überschlagen vor lachen.

Auf einer solchen Altweiberparty gibt es soviel zu bemerken, dass man oft zu abgelenkt ist, um alle Einzelheiten zu fotografieren. Eine Seniorin hatte nicht nur sich als Gemüsefrau geschmückt, sondern auch noch Ihren Rollator. Das war ein Anblick. Hätte Engelbert Oxenfort, Präsident des CC das gesehen, so hätte er die Dame bestimmt zum Rosenmontagzug gebeten, närrisch und schick hatte Sie sich ausstaffiert.

Doch noch bevor ich den Akku meiner Kamera gewechselt hatte war sie mir entfleucht und eine Polonaise zog durch den Saal und schon war meine Aufmerksamkeit wieder wo anders.

Ein toller Nachmittag, der dem Namen Altweiber alle Ehre machte.

Roland Neumann

www.kurinnrw.de

Kindersitzung der Schlossturmgarde

Als KURinNRW ankam waren schon alle kräftig am Feiern, Melissa sang Karnevalslieder. Der Zauberer verzauberte die Kinder über eine halbe Stunde, alle zauberten mit, sogar Bonbons wurden hergezaubert und in die Menge der Kinder geworfen. Alle oder fast alle Kinder hatten sich direkt vorn vor der Bühne platziert. Schließlich darf einem bei einem so wichtigen Programmpunkt nichts entgehen. Das verstehen die Großen noch nicht. Immer wieder wurde die Kindersitzung mit Musikeinlagen auch aus der Dose oder mit den Tanzgarden aufgelockert. Es gab regelrechte Programmpausen, wo die Kinder sich auch Mal zwischendurch austobten, zum Beispiel auf dem Josefsplatz vor dem Pfarrsaal. Aber immer wenn das Programm weiterging, eilten alle Kinder an ihre Plätze oder vor die Bühne. Toben muss sein, aber die Sitzung darf man eben doch nicht verpassen. Die KG Tilsfreunde zog mit ihrem Kinderprinzenpaar ein, ein Traum vieler Kleinen, die dann ganz brav den Worten und Einlagen lauschten.

Danach zeichnete Monika Henke, Vizepräsidentin der Förderation Europäischer Narren e.V. Regionalverband Rheinland, Dina Vitsiou mit dem Jugendorden „Narren von Europa“ in Silber aus. Gleich darauf ging es mit einer Polonaise durch den Saal. Ein Jury begutachtete währenddessen die Kostüme und wählte die Schönsten aus. Den ersten Platz machte die kleine Hexe (siehe Foto). In der Fotostrecke finden sich aber noch ganz viele supi süße und furchteinflößende Kostüme.

Horst Nothen, Präsident und 1. Vorsitzender der Schlossturmgarde war begeistert, von den Kostümen, aber auch von der Zahl der Kinder, der Pfarrsaal war gut gefüllt. Mit Hundert hatte man gerechnet, es waren fast doppelt so viele Gäste, was aber genug Platz ließ um eine schicke Karnevalsparty zu schmeißen und vor allem auch genug Platz zum toben ließ.

Nach der Kürung des schönsten Kostüms legte die Schlossturmgarde noch einige flotte Tänze aufs Parkett und dann kam er, Volker Rosin und noch einmal drehten die Kinder voll auf, sangen und tanzten mit. Da waren die Eltern endgültig abgeschrieben.

Eine Oberhammer-Kindersitzung.

Roland Neumann

www.kurinnrw.de

Ganz Große Altenheimsitzung

 

Dreißig Jahre jünger und die angesagteste Party wäre in der Nachtresidenz gewesen, aber an diesem Wochenende war die angesagteste Party im Altenwohnheim Industriestraße. Statt einem DJ gleich eine ganze närrische Bande, die KG Düsseldorfer Schlossturmgarde 1993 e.V.

Unter der Leitung von Präsident Horst Nothen fing es gleich mit vollem Programm an, und wurde in vier Stunden gesteigert. Schunkelnd und lachend feierten die SeniorInnen und hauten dabei richtig auf die Pauke. Das war kein Abklatsch einer Prunksitzung, das war Eine, mit Prinzenempfang und allem Drum und Dran. Als ich ankam, war gerade Prinz Longerich aus Lonerich der auf der Longericher Straße wohnt in seinem Element. Tanzgarden groß und klein, närrische Gesangseinlagen und ne Bütt zum wegschmeißen rissen die Alten mit. In dem Alter eine Marathonsitzung, aber einige pfuschten, ruhten sich zwischendurch aus und tummelten sich anschließend wieder im närrischen Trubel.

Irgendwie habe ich den Eindruck, die Kindergarden reißen bei solchen Sitzungen jedes Alter vom Hocker, da schwächelt niemand mehr. Zwischendurch ein Happen und ein lecker Tröpfchen, ab und an auch mal ein frisch Gezapftes und die Schlossturmgarde hatte ein Spitzenpublikum.

Mal ehrlich, da ist so mache Jugendparty en richtiger Langweiler dagegen. Und sowie unsere Senioren Maß im Alkoholgenuss halten, so maßlos ist ihr Spaß. In den kurzen Programmpausen wurde weitergeschunkelt und gesungen, mit Musik aus der Dose oder Präsident Horst Nothen stimmte einige närrische Liedchen an. Schön ist, dass die SeniorInnen fast alle jedes Liedchen mitsingen können.

Wer meint, Alt werden ist nicht schön, der sollte mal bei solchen Gelegenheiten vorbeikommen, wenn die Schlossturmgarde und die Alten es krachen lassen.

Aber auch der närrische Ernst war zugegen. Frau Monika Henke, Vizepräsidentin der Förderation Europäischer Narren e.V., Regionalverband Rheinland, verlieh Nicole Peglow den Jugendorden „Narren von Europa“ in Gold für ihr Engagement in der Tanzgarde und dem gesamten Verein. Lina Schuldt wurde mit dem Jugendorden „Narren von Europa“ in Silber für ihren Einsatz in der Tanzgruppe ausgezeichnet. Beide Ordensträgerinnen wurden von der Verleihung völlig überrascht und Präsident Horst Nothen konnte seine Freude ebenso wenig verbergen, wie die applaudierenden Gäste und Mitglieder der Gesellschaft.

Die SeniorInnen nahmen lebhaften Anteil an der hohen Auszeichnung und freuten sich mit den jungen Närrinen. All dies zeigt, hier fand eine ganz große Sitzung statt, hier neigte sich nicht das Leben dem Ende, hier ging das Leben richtig ab.

Roland Neumann

www.kurinnrw.de vom 02.02.2011

Hoppeditz erwachte im Senioren Wohnpark

Je Älter eine Gesellschaft wird, desto klarer wird ihr, das Alter nicht gleich mit ‚Verzicht auf Ansprüche ans Leben gleichzusetzen scheint.“ Immer häufiger sind Seniorenheime bemüht, neben der notwendigen Pflegeaufgaben ihren Bewohnern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Dank der Hilfe von Bürgern und Vereinen sowie dem unablässigen Engagement der Mitarbeiter und der Verantwortlichen gelingt dies auch.

Während Düsseldorf die närrische Zeit begrüßte und feierte, ließ die KG Düsseldorfer Schlossturmgarde 1993 e.V. im Senioren Wohnpark Düsseldorf auf der Industriestraße den Hoppeditz um 15:11 Uhr erwachen. Anschließend wurde zünftig gefeiert und die Düsseldorfer Schlossturmgarde legte den Senioren ein Programm vor, welches noch Mobile von den Stühlen riss.
Horst Nothen, Präsident der Düsseldorfer Schlossturmgarde 1993 e.V. freute sich nicht nur über die Einlagen der Mitglieder, sondern auch darüber, dass sich das Hauspersonal eifrig beteiligte. Alma Krvavac, Pflegedienstleiterin des Senioren Wohnparks ließ es sich nicht nehmen einen eigenen Schowtanz zu „Ich bin ein Düsseldorfer Girl“ aufs Parkett zu legen. Die Senioren und Seniorinnen waren begeistert.

Was immer gut ankommt ist der Hauch der Jugend, wenn die Jüngsten ihre Tanzkünste vorführen, da wurde geklatscht, gewippt und mitgesungen.

Ich habe schon einige Karnevalsitzungen in Seniorenheimen erleben dürfen, aber noch keine zum Hoppeditz-Erwachen. Einen echten Startschuß, den die Schlossturmgarde hier hinlegte. Eine Bewohnerin geriet mir gegenüber gar ins Schwärmen, über die Schönheit unserer Stadt und wie es früher so zuging. Wir beide haben herzlich gelacht und in der Vergangenheit geschwelgt, bevor uns das Programm wieder in die Gegenwart holte.

Wenn der Körper vielleicht auch nicht mehr so recht will, der Geist bleibt oft jung und die Jungen sind immer willkommen, wenn Sie gute Laune mitbringen.

Bild: Horst Nothen, Präsident der Düsseldorfer Schlossturmgarde 1993 e.V.

Roland Neumann

www.kurinnrw.de  vom 17.11.2010